Polizeigewerkschaft: Videoüberwachung ist “lediglich Sicherheits-Suggestion”
Da sagt die Polizeigewerkschaft mal was richtiges:
Die verstärkte Videoüberwachung von gewaltträchtigen Orten sei kein Allheilmittel im Kampf gegen die zunehmende Brutalisierung der Gesellschaft, mahnte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, angesichts der jüngsten Forderung Bundesinnenministers Friedrich. Die visuelle Aufzeichnung von Straftaten erleichtere der Polizei zwar die Ermittlung der Täter, doch sei die Tat trotzdem geschehen und Opfer zu beklagen. Es sei zweifelhaft, so Witthaut, dass die Abschreckung der Videoüberwachung ausreiche, um der Gewalt den entscheidenden Riegel vorzuschieben.
Witthaut: „Eine stärkere Polizeipräsenz an Orten, wo es häufig zu Gewalttaten kommt, ist wirksamer als die elektronische Linse. Jetzt auf mehr Technik zu setzen, ist zunächst der Ausdruck der Hilflosigkeit gegenüber den Auswirkungen der massiven Sparpolitik bei der Polizei.“ Allein in Berlin seien in den vergangenen Jahren rund 4.000 Beamtinnen und Beamte eingespart worden. Bundesweit stünden Tausende Stellen auf der Streichliste.
Auch eine intensive und flächige Videoüberwachung würde einen zu einem Terroranschlag entschlossenen Täter nicht von seinem Vorhaben abhalten, mahnte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut. „Wer eine selbstgebaute Bombe an einer belebten Stelle deponiert, lässt sich nicht durch eine Überwachungskamera aufhalten. Der Täter will sein Ziel, massiven Schaden anzurichten und gleichzeitig möglichst viele Menschen zu töten, auf jeden Fall erreichen. Dass er dabei womöglich gefilmt wird, wird ihn nicht zum Umdenken bewegen.“ Angesichts des versuchten Bombenanschlags von Bonn nun eine Ausweitung der Videoüberwachung zu fordern, sei, so Witthaut, lediglich Sicherheits-Suggestion.
Das sollte dem CSU-Überwachungsminister Friedrich jeden Tag erneut gesagt werden, solange bis er seine unsinnigen Videoüberwachungsforderungen aufgibt.
Comments
Sehr interessant.
Schade, dass die Medien solche Aussagen des GdP-Chefs nicht mit ähnlich viel Getöse verbreiten, wie es die Medien mit der Überwachungspropaganda tun, welche oft genug auch von den Polizeigewerkschaften kommt.