WWF stellt Mythen zu Energiewende und Stromkosten richtig
Der WWF nimmt in einer Broschüre Stellung zur aktuellen Strompreisdiskussion. Ich zitiere:
Mythos: „Die Energiewende macht Strom für private Haushalte unbezahlbar.“
Die Fakten: Die Stromkosten machen derzeit durchschnittlich 2,5 Prozent des Budgets der privaten Haushalte aus. Für die Förderung Erneuerbarer muss ein Vier-Personen-Haushalt ab 2013 voraussichtlich rund 15 Euro pro Monat aufwenden. Auch künftig bleibt der Strom bezahlbar.
[Eine Erhöhung der EEG-Umlage von derzeit 3,59 Cent auf die derzeit diskutierten Werte um 5 Cent je Kilowattstunde wird die Stromrechnung eines vierköpfigen Musterhaushaltes von durchschnittlich 66 Euro monatlich um 5 Euro steigen lassen.]
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Mythos: „Die Haushalte sind dem Anstieg des Strompreises wehrlos ausgeliefert.“
Die Fakten: Die meisten Haushalte können ihre Kosten deutlich durch den Wechsel des Stromtarifs oder des Anbieters senken. Einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz senken den Stromverbrauch und damit auch spürbar die Ausgaben.
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Mythos: „Die Energiewende bringt für viele Haushalte finanzielle Belastungen mit sich.“
Die Fakten: Wesentlich relevanter als die Stromkosten sind die Mieten in Ballungszentren und die Heizkosten. Eine individuelle Verbrauchsberatung kann insbesondere sozial schwachen Haushalten helfen. Grundsätzlich ist zu überlegen, ob die in jedem Fall steigenden Stromkosten wie die Ausgaben für Miete und Heizung über die sozialen Sicherungssysteme kompensiert werden.
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Mythos: „Die erneuerbaren Energien sind an den gestiegenen Stromkosten schuld.“
Die Fakten: Nur ein Drittel der Strompreissteigerungen seit dem Jahr 2000 gehen auf die Förderung der erneuerbaren Energien zurück. Deutlich stärker fallen die gestiegenen Kosten der konventionellen Stromerzeugung, des Vertriebs und der Margen der Energieversorger ins Gewicht.
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Mythos: „Die EEG-Umlage wächst stark, weil die erneuerbaren Energien so teuer sind.“
Die geförderte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Gerade die Solarstromerzeugung ist massiv ausgebaut worden, eine vergleichsweise teure Technologie, aber mit extrem hohem Kostensenkungspotenzial (in den letzten 4 Jahren allein sind die Erzeugungskosten um über 50 Prozent gefallen).
Gleichzeitig sind die Fördersätze deutlich reduziert worden, besonders massiv für die Photovoltaik. Dies hat die EEG-Umlage erheblich gedämpft und macht zukünftig erneuerbare Energien deutlich preiswerter verfügbar.
Immer weiter ausgedehnte Privilegien für die energieintensive Industrie haben die EEG-Umlage für die anderen Verbraucher jedoch erheblich nach oben getrieben [um 0,6 ct/kWh oder 2% des Strompreises]. Der Börsenpreiseffekt verzerrt das Bild zusätzlich, die geförderten EEG-Anlagen reduzieren den Großhandelspreis für Strom, die EEG-Umlage aber steigt. Ohne diese beiden Sondereffekte wäre die EEG-Umlage um weit über einen Cent, d. h. mehr als ein Drittel, niedriger.
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Mythos: „Würde man die Förderung der erneuerbaren Energien beenden, würden die Strompreise nicht steigen.“
Die Fakten: Es müsste in jedem Fall investiert werden, denn viele Kraftwerke sind überaltert. Hohe und steigende Kosten für die Brennstoffe Kohle und Gas sowie höhere Material- und Baukosten für neue konventionelle Kraftwerke würden den Strompreis auch ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien steigen lassen. Im Gegensatz zu konventionellen Kraftwerken und deren Brennstoffen sinken die spezifischen Kosten für Strom aus Sonne und Wind jedoch kontinuierlich und deutlich, und für diese Entwicklung ist kein Ende abzusehen.
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