Piratenpartei: Verbotener Film lief am Karfreitag in Kiel | Kieler Nachrichten [extern]
Kiel. „Wir wollen mit dieser Filmvorführung gegen die Bevormundung des Staates protestieren“, sagte Patrick Breyer, Vorsitzender der Landtagsfraktion der Piraten, vor der Vorführung vor rund 40 Parteianhängern und Filminteressierten. Der Staat nehme sich das Recht heraus, Veranstaltung zu verbieten, die seiner Meinung nach keinen ernsthaften Charakter haben. „Das wollen wir nicht zulassen.“ Dabei gehe es den Piraten ausdrücklich auch um die Religionsfreiheit. Liste der verbotenen FilmeDiese Filme sind an Karfreitag verbotenDie FSK entscheidet über die Eignung von Filmen für “stille Feiertage”. Grundlage ist Artikel 140 des Grundgesetzes, wonach Sonntage und Feiertage gesetzlich geschützt sind. Die Liste nicht “feiertagsfreier” Filme umfasst in den Jahren 1980 bis 2015 insgesamt 756 Titel – nicht wenige davon wirken aus heutiger Sicht eher grotesk. Ein Auszug (in Klammern steht das Jahr der FSK-Sperre):”Schnapsnase und Schlappohr” (1980)”Der Dicke in Mexiko” (1980)”Das Leben des Brian” (1980)”Der Kurpfuscher und seine fixen Töchter” (1980)”Louis der Spagettikoch” (1981)”Käpt’n Blackbeard’s Spuk-Kaschemme” (1981)”Didi Hallervorden – Alles im Eimer” (1981)”Die Feuerzangenbowle” (1981)”Piratensender Powerplay” (1981)”Durchs wilde Kurdistan” (1983)”Sunshine Reggae auf Ibiza” (1983)”A Hard Day’s Night” (1984)”Max und Moritz” (1985)”Top Gun” (1986)”Police Academy” (1988)”Harold und Maude” (1988)”Ghostbusters” (1990)”Reservoir Dogs” (1992)”Lotta zieht um” (1995)”Meisterdetektiv Blomquist” (1995)”Heidi in den Bergen” (2001)”Jackass – The Movie” (2003)”A Nightmare on Elm Street” (2010)”Trafic” (Jaques Tati) (2014)Gemeinsam mit dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) wollte die Partei durch die Filmvorführung gegen die Verbote an den stillen Feiertagen protestieren. Denn neben dem Tanzverbot gilt für diese Tage auch ein Verbot von insgesamt 756 Filmen. „Wenn wir niemanden stören, muss eine solche Veranstaltung erlaubt sein. Wenn das Ordnungsamt da anderer Meinung ist, werden wir juristisch dagegen vorgehen“, so Breyer. Doch am Freitag schritt das zuständige Kieler Ordnungsamt nicht ein. Vor Beginn der Veranstaltung hatte sich der Leiter des Kommunalen Kinos in der Pumpe, Eckhard Pabst, von der Aktion distanziert. Die Filmvorführung sei ausdrücklich eine Veranstaltung der Piratenpartei und nicht der Pumpe.