Change language: Deutsch
Teilen:

Neuer Ärger für Polizeischule Eutin: Ausbilder trotz sexuellen Übergriffs befördert | mopo [extern]

Freiheit, Demokratie und Transparenz Presseberichte

Auf einem Polizeifest soll es im Januar 2015 zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Ein Ausbilder habe eine minderjährige Schülerin gegen ihren Willen belästigt, heißt es in einem aktuellen Bericht. Der Vorfall sei bekannt gewesen – trotzdem wurde der Mann kurz darauf befördert.
Laut NDR 1 Welle Nord hat Piraten-Fraktionschef Patrick Breyer auf den sexuellen Übergriff aufmerksam gemacht. Auch Insider hätten dem Sender bestätigt, der Ausbilder habe eine Anwärterin „heftig mit Zunge auf den Mund geküsst“.
„Es ist nicht nur so, dass diese Anwärterin minderjährig gewesen sein soll, sondern dass diese Aktion auch nicht mit ihrem Einverständnis gewesen sein soll“, erklärt Breyer.
NDR 1 Welle Nord und das „Schleswig-Holstein Magazin“ hätten zudem interne Unterlagen einsehen können, die beweisen, dass der Vorfall an der Polizeischule in Eutin dokumentiert wurde.
Demnach sei damals ein Disziplinarverfahren gegen den Ausbilder eingeleitet worden. Er habe einen Verweis erhalten.
Daraufhin sei der Mann in die Polizeidirektion Lübeck versetzt und gleichzeitig befördert worden. Nach einigen Monaten habe man ihn aufgrund von Personalmangel aber nach Eutin zurückgeholt – obwohl die Schülerin noch an der Schule war.
Auch das Innenministerium habe laut NDR von dem Vorfall gewusst. Einer Anfrage der Piratenpartei folgte die Antwort, es habe „in sehr wenigen Einzelfällen Distanzunterschreitungen zwischen Ausbildungspersonal und Auszubildenden gegeben.“
Um welche möglichen weiteren Fälle es sich dabei handelt, ist unklar – das Ministerium äußert sich aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht weiter zu dem Thema.
2014 gab es bereits Ärger für die Polizeischule Eutin. Damals hatten sich drei Schülerinnen über sexistische und rassistische Whatsapp-Nachrichten beschwert. Auch damals sei versucht worden, das Ganze zu vertuschen.