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NDR-Skandal: Unter alter Führung wird es keinen Neuanfang geben!

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Im Skandal um Vorwürfe politisch gefilterter Berichterstattung beim NDR Schleswig-Holstein haben rund 100 Mitarbeiter:innen in einem Brief an den Intendanten sowie in Kopie an Funkhauschef Thormählen, Fernsehchef Lorentzen und Politikchefin Stein erklärt, sich eine Zusammenarbeit mit den Kieler Führungskräften unabhängig vom Ausgang der laufenden Prüfung nicht mehr vorstellen zu können. Deren Führungsstil habe Mitarbeiter in Angst versetzt und einen Willen zu Aufklärung und Verständigung vermissen lassen. Der Intendant versprach in seiner Antwort einen „Neuanfang“, der aber „gemeinsam“ geschafft werden solle. Der Kieler Europaabgeordnete Dr. Patrick Breyer kommentiert:

„Das Kieler NDR-Führungstrio Thormählen, Lorentzen und Stein hat nach wiederholten Filterungen der Berichterstattung nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit, sondern auch das Vertrauen der Belegschaft zerstört. Aber auch beim NDR-Intendanten und dem Rundfunkrat, der jetzt ernsthaft Wirtschaftsprüfer mit der Überprüfung der politischen Unabhängigkeit der Berichterstattung beauftragt hat, vermisse ich den Willen zu wirklichen Reformen, die ein ‚weiter so‘ verhindern könnten.

Den vom Intendanten versprochene Neuanfang kann es unter der alten Führung, die jederzeit wieder das Ruder zu übernehmen droht, offensichtlich nicht geben. Wie viel muss noch passieren, bis die überfällige personelle Neuaufstellung und strukturelle Reform im NDR kommt? Wann geht der Intendant Probleme wie die Besorgnis von Interessenkonflikten bei Journalisten durch geheime Parteimitgliedschaften und Freundschaften mit Amtsträgern, die Zusammenlegung von Politik- und Rechercheredaktion oder die unzähligen freien und dadurch abhängigen Journalisten beim NDR ernsthaft an?“