FDP operiert mit “hierarchischen Strukturen” von vorgestern

Zur gestrigen Kritik des FDP-Fraktionsvorsitzenden Kubicki an seinem ehemaligen Koalitionspartner CDU[1] erklärt Patrick Breyer (PIRATEN):
“Kubickis Äußerungen entlarven ein Dinosaurier-Politikverständnis: Die FDP setzt auf ‘hierarchische Strukturen’ von vorgestern, in denen eine einzelne ‘Persönlichkeit’ das Abstimmungsverhalten einer ganzen Fraktion diktieren kann. Das ist der Politikstil 1.0, gegen den wir PIRATEN antreten. Wir PIRATEN arbeiten basisdemokratisch, plural und offen. Den von den etablierten Parteien praktizierten Fraktionszwang lehnen wir PIRATEN entschieden ab – ebenso übrigens wie 77% der Bürgerinnen und Bürger.[2]
Kubicki versucht mit seinen Abgrenzungsversuchen, im Wahlkampf eine Eigenständigkeit schauzuspielern, die die FDP in Koalitionen mit CDU/CSU tatsächlich nie hat. Der Vorwurf, der designierte CDU-Landesvorsitzende habe ‘von Landespolitik null Ahnung’, trifft in Wahrheit Kubicki selbst: Schließlich will Herr Kubicki zur Bundestagswahl als Direktkandidat im Wahlkreis Dithmarschen Süd/Steinburg antreten, von dem er keinerlei Ahnung hat. Und wer immer wieder gegen Bundesvorsitzende der eigenen Partei intrigiert, kann nicht glaubwürdig gegen angebliche ‘Intrigen’ bei anderen Parteien eintreten.”
Hintergrund
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki kritisierte gestern die schleswig-holsteinische CDU mit den Worten: “Es gibt keine vernünftigen hierarchischen Strukturen mehr”. Früher habe er mit einem in der CDU geredet und alles sei klar gewesen. “Ich glaube, bei der Union ist mittlerweile die Intrige das vorherrschende Mittel. Wenn man Herrn Böge hört, weiß man, dass er zwar in Schleswig-Holstein geboren wurde, aber von Landespolitik null Ahnung hat.”