Computerspiele-Sterben: PIRATEN fordern Kulturschutz für Games
In Zusammenarbeit mit der Spielerinitiative „Stop killing games“, die sich gegen das Lahmlegen von Computerspielen durch ihre Hersteller wendet, haben der Europaabgeordnete der Piratenpartei Dr. Patrick Breyer und ein Mitglied des Kulturausschusses eine Dringlichkeitsanfrage an die EU-Kommission gerichtet. Hintergrund des Gamer-Protests ist die Entscheidung des französischen Computerspieleherstellers Ubisoft, das bis Dezember 2023 verkaufte Rennspiel „The Crew 1“ ab April 2024 unbenutzbar zu machen. Breyer erklärt:
„Wir wollen eine Stellungnahme der EU-Kommission dazu, ob Spielehersteller beliebte Spiele gewinnbringend verkaufen, sich dabei aber die willkürliche, jederzeitige Unbrauchbarmachung vorbehalten dürfen. Diese Praxis der Branche dürfte als ‚missbräuchliche Klausel in Verbraucherverträgen‘ illegal sein. Sie wird vor allem der kulturellen Bedeutung von Games nicht gerecht, die gewachsene Gemeinschaften von Millionen von Spielern zusammen bringen können. Wir Piraten fordern, dass die EU Games als Kulturgut schützt, ein Lahmlegen nach Gutdünken verbietet und, wenn der Hersteller Games aufgibt, ein Weiterführen durch die Community ermöglicht.“
Die Digitalexpertin und Spitzenkandidatin der Piratenpartei zur Europawahl Anja Hirschel ergänzt: „Aus Sicht der Spieler ist es geradezu unverschämt, ein Spiel anzubieten und dieses dann plötzlich vollständig ‚abzuwürgen‘. Eine gewisse Nutzungsdauer ab Kaufdatum muss garantiert werden. Daher ist dies auch eine Frage des Verbraucherschutzes.“
Breyer hatte bereits vor einem Monat die EU-Kommission zur Einstellung von Computerspielen befragt, wobei die Antwort aussteht. Die jetzt eingereichte Dringlichkeitsanfrage muss innerhalb von drei Wochen, also bis 16. Mai, beantwortet werden.