Chatkontrolle: Instagram- und Tiktok-Verbot für Teenager?

Unter 17-Jährige sollen künftig viele Apps nicht mehr installieren können. Das plant die EU mit einem Gesetzentwurf zur Chatkontrolle. Die Begründung: Sexualstraftäter könnten über Messenger, soziale Medien oder Spiele Kontakt zu Teenagern aufnehmen. Die Folge: Messengerapps wie Whatsapp, Snapchat oder Telegram, soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Facebook, Spiele wie FIFA, Minecraft, GTA, Call of Duty oder Roblox, Dating Apps, Videokonferenzdienste wie Zoom, Skype, Facetime wären im App-Store für unter 17-Jährige gesperrt, eine Altersprüfung würde verpflichtend. Teenager wären damit von der Kommunikation abgeschnitten und nicht mehr erreichbar, selbst für ihre Freunde und Familie.

Dieser digitale Hausarrest ist so überzogen, wie wenn Teenager gar nicht mehr das Haus verlassen dürften, um sie vor dem Ansprechen durch Fremde zu schützen. Wir Piraten und uns folgend das gesamte EU-Parlament lehnen pauschale App-Verbote für Teenager deshalb ab und fordern stattdessen, Apps sicher so voreinzustellen, dass Nutzerprofile nicht automatisch öffentlich sichtbar sind, dass Nachrichten und Bilder von Unbekannten nicht ohne Nutzerbestätigung angezeigt werden und dass Nacktfotos nur auf Nutzerwunsch gezeigt werden.

Trotzdem halten die EU-Regierungen bis heute an dem geplanten App-Verbot fest (Artikel 6 im Verordnungsentwurf). Auch die Bundesregierung distanziert sich davon nicht. Die Verhandlungen laufen, eine Entscheidung soll bis Juni fallen.

Piraten kämpfen für deine digitale Selbstbestimmung

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Wir Piraten leisten europaweit Überzeugungsarbeit, dass Kinder- und Jugendschutz nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg gelingen kann. Wir haben z.B. eine Umfrage unter jungen Menschen in Auftrag gegeben, derzufolge Teenager App-Verbote ablehnen und umgehen würden, stattdessen bessere Meldewege und Aufklärung über Täterstrategien im Netz fordern.

Wir Piraten machen das drohende App-Verbot immer wieder zum Thema, klären darüber auf und machen Druck.