Gespräch mit der Bürgerinitiative Westküste Trassenfrei über den Energieleitungsausbau
Heute habe ich ein Gespräch mit zwei Mitgliedern der Bürgerinitiative Westküste Trassenfrei geführt, die sich für die Verlegung von Erdkabeln anstelle von Freileitungen einsetzt. Eine entsprechende Resolution von zehn Gemeinden aus der Region existiert bereits.
Die Initiative kritisiert, dass eine Erdverkabelung in Deutschland nur in wenigen Politprojekten getestet wird und dort allesamt Wechselstromtechnik zum Einsatz komme, während Gleichstromkabel (HGÜ) geeigneter seien. Von den verschiedenen Trassenvarianten in Dithmarschen werde die Variante 3.1 favorisiert (weil näher an den Windenergieanlagen und Landschaftsbild weniger zerschnitten werde), während der Kreis Nordfriesland die Variante 3.3 favorisiere (weil weniger Naturschutzprobleme aufträten).
Wir haben auch über die geltenden Grenzwerte diskutiert. In Deutschland legt die Bundesimmissionsschutzverordnung einen Grenzwert von 100 Mikrotesla fest, der sogar noch erhöht werden solle. Dabei werde dieser Grenzwert selbst bei direkter Überspannung eines Wohngebäudes nicht überschritten. Die Schweiz hat dagegen für neue Leitungen unter Vorsorgegesichtspunkten einen Grenzwert von 1 Mikrotesla festgelegt. Laut Bundesamt für Strahlenschutz wird schon ab einer Magnetfeldbelastung von 0,3-0,4 Mikrotesla bei Kindern ein erhöhtes Leukämie-Risiko beobachtet. Das Amt empfiehlt daher, neue Stromtrassen so zu planen, “dass sie möglichst nicht zu einer zusätzlichen Belastung führen”.
Eine Aufzeichnung des Gesprächs ist hier verfügbar:
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