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Umfrage: Unverständliche und unehrliche Politik schadet politischem Interesse

Allgemein

Die Wahlbeteiligung wird weiter zurück gehen, prognostiziert eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Eine dazu erstellte Meinungsumfrage im März/April 2013 hat zu interessanten Ergebnissen geführt.
Als Gründe für geringes politisches Interesse, was mit einer Wahlzurückhaltung einher geht, werden danach genannt:

  • 61%: Ich finde es oft schwer nachvollziehbar, was in der Politik geschieht.
  • 54%: In der Politik wird zu viel getrickst und getäuscht, das ist mir zu viel Show.
  • 46%: Ich habe andere Interessen. Mir sind private oder berufliche Dinge wichtiger.
  • 45%: Ich habe das Gefühl, ohnehin nichts ausrichten, keinen Einfluss nehmen zu können.
  • 38%: Ich bin von der Politik, den Politikern enttäuscht.
  • 35%: Ich finde diese ganzen politischen Streitereien abstoßend.
  • 29%: Ich habe das Gefühl, dass meine eigenen Interessen von der Politik so gut wie gar nicht wahrgenommen werden.
  • 29%: Mir fehlt die Zeit, mich mit Politik zu beschäftigen.
  • 25%: Ich habe das Gefühl, dass sich Politik nicht für die Bürger interessiert, also interessiere ich mich auch nicht für Politik.
  • 20%: Politik ist mir zu abgehoben.
  • 20%: Ich finde Politik langweilig.
  • 15%: Die Lage in Deutschland ist so verfahren, damit möchte ich mich lieber gar nicht beschäftigen.
  • 13%: Man wählt doch Politiker, damit sie die politischen Entscheidungen treffen. Da braucht man sich nicht selber um Politik zu kümmern.

Am Stil der etablierten Politik wird also kritisiert, dass sie unverständlich und unehrlich ist, die Bürger nicht mitentscheiden lässt und unsachlich gestritten wird. Aus der politischen Praxis muss ich das leider bestätigen. Aber immerhin geht die Unzufriedenheit laut Umfrage leicht zurück. Insbesondere die Möglichkeiten, sich politisch einzubringen, werden inzwischen eher gesehen. Im Übrigen wirkt Ablehnung der politischen Verhältnisse eher wahlfördernd. Nicht zur Wahl geht vor allem, wem die Politik gleichgültig ist.
Interessant ist auch, dass junge und weniger gebildete Menschen sich seltener politisch oder ehrenamtlich engagieren (hier ist auch die Wahlbeteiligung gering), jedoch häufiger zu Demos gehen. An diesen beiden Gruppen setzen die Lösungsvorschläge der Autoren an: Junge Menschen redeten zuhause und in ihrem Umfeld zu selten über Politik, deswegen solle dies in Bildungseinrichtungen verstärkt thematisiert werden (z.B. über Schülerhaushalte, Jugend debattiert, U18-Wahl). Und weniger gebildete Menschen müssten “aufsuchend” beteiligt werden, z.B. durch aktive Parteiarbeit in “Problemvierteln”.

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